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Erfurt

Beikost und Babyzeichen

Wenn unsere Tochter Linda, 15 Monate alt, am Tisch sitzt und isst zeigt sie ab und zu das Zeichen für „trinken“. Als sie noch kleiner war haben wir ihr dann ihren Becher gereicht, mittlerweile nimmt sie ihn sich selbst, trinkt, stellt ihn wieder ab und isst weiter.

Das ist nichts Außergewöhnliches, denn das Zeichen für Trinken macht sie schon, seit sie in etwa 7 Monate alt ist und wir mit der Beikost begonnen haben. Das war eine spannende Zeit für sie und für uns, so viele neue Eindrücke, Geschmäcker und Konsistenzen! Mit der Einführung der Beikost haben wir auch die Zeichen für „Noch mehr“, „Stopp“, „Trinken“, „Essen“ und „Fertig“ geübt. Sie zeigt die Zeichen sehr zuverlässig und wird auch von Oma und Opa problemlos verstanden. Auf dem Bild sieht man Linda auf Opas Schoß, der ihr an diesem Tag etwas beim Essen hilft. Vor dem nächsten Happen Möhre zeigt sie kurz „Stopp“, dann „Trinken“ und sie bekommt sofort den Becher gereicht. Anschließend macht sie laut „Ahhh“, um zu zeigen wie erfrischend dieser Schluck Wasser war. Wollt ihr mehr über Beikost und Babyzeichen erfahren? Dann findet ihr unter diesem Link meinen Babyzeichen Spezialvortrag zum Thema:

 

Beikoststart, Breifrei & Babyzeichen Vortrag 

 

Autorin: Dr. Camilla Leithold, Ernährungswissenschaftlerin und Zwergensprache Kursleiterin in Erfurt und Gotha seit 2016

DIY Spielschaum

Eine schnellgemachte Beschäftigungsidee für Kinder jeden Alters ist der Spielschaum aus Kichererbsenwasser. Dazu einfach das Wasser der Kichererbsen aus dem Glas oder der Dose abgießen und mit einem Handrührgerät ca. 5 Minuten schaumig schlagen. Zum Stabilisieren kann noch etwas Maisstärke hinzugegeben werden, sie ist aber nicht unbedingt notwendig. Den Schaum in eine große Schüssel oder für die Kleineren in ein flaches Tablett umfüllen und schon kann der Spielspaß losgehen. Besonders toll: das Kichererbsenwasser kippt man meistens eh weg, so hat man noch eine gute Verwendungsmöglichkeit dafür. Außerdem ist er auch super für Babys und Kleinkinder geeignet, da er verzehrsicher ist. In der Badestunde im Zwergensprache Babykurs kam der Spielschaum mit den passenden Babyzeichen super an. Taktil ist er für die Kleinen ein echtes Erlebnis und ganz nebenher wird die Wahrnehmung und Handmotorik gefördert. Für die Größeren können gern noch Spielzeuge oder andere Texturen wie beispielsweise getrocknete Bohnen etc. hinzugefügt werden, um es spannender zu gestalten. Außerdem kann man den Schaum noch mit Lebensmittelfarbe und Glitzer aufpimpen.

Viel Spaß beim Nachmachen und Matschen!

 

Autorin: Katharina Krause, Sonder- und Integrationspädagogin, Zwergensprache- Kursleiterin in Erfurt

Stempeln mit Obst und Gemüse

Im Zwergensprache Babykurs haben wir mit Obst und Gemüse gestempelt. Aus Salatstrunk, Paprikaringen oder Zitronenscheiben lassen sich nämlich tolle Muster stempeln. Bei wässrigem Obst und Gemüse gelingt es am besten, wenn man es einen Tag vorher aufschneidet und die Oberfläche etwas antrocknen lässt.

Was ihr dafür braucht: Obst und Gemüse eurer Wahl sowie verzehrsichere Fingermalfarbe. Für Babys oder Kleinkinder ist es eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit, bei der sie ihrer Entdeckungslust freien Lauf lassen können. Nebenher kann man ganz einfach die Babyzeichen für die verschiedenen Lebensmittel und die Farben anwenden. Alles toll für die taktile Wahrnehmungsschulung und Handmotorik.

Viel Spaß beim kreativen Gestalten und Gebärden!

 

Autorin: Katharina Krause, Sonder- und Integrationspädagogin, Zwergensprache- Kursleiterin in Erfurt

Zwergensprache-Kinder und ihre Großeltern

Wir haben drei Kinder, die mit Babyzeichen aufgewachsen sind: Begonnen hat die Liebesgeschichte mit der Zwergensprache im Jahr 2015, als ich mit unserer damals 8 Monate alten Tochter – eigentlich nur, um in der Elternzeit „noch ein bisschen was zu tun zu haben“ - im Zwergensprache Kurs bei meiner heutigen Kollegin Anja saß. Schnell hatte unsere Tochter die Zeichen verinnerlicht, umgesetzt und uns alle in Staunen versetzt. Die Reaktion ihrer Großeltern war zunächst verhalten: „Was Du alles mit dem Kind machst, wir hatten das auch nicht und ihr seid trotzdem groß geworden!“ Eine Reaktion, die viele jungen Eltern von der älteren Generation hören. Als unsere Tochter dann aber die ersten Zeichen bei Wochenendbesuchen bei den Großeltern zeigte, konnten sie die Vorteile nicht von der Hand weisen: „Und jetzt zeigt sie, dass sie trinken möchte? Ach, das ist ja prima!“ Mit einem Jahr konnte unsere Tochter so viele Zeichen zeigen, dass sie sich ohne Probleme ausdrücken konnte. „Und wenn Sie dann später anfängt zu sprechen?“ war kurze Zeit die Sorge der Großeltern, die aber durch ein fröhlich plapperndes Kind entkräftet wurde, das schon mit anderthalb Jahren Drei-Wort-Sätze sprach und auch schwierige Worte sagen konnte, „Mayonnaise“ und „Eierbecher“ gehörten dazu.

Kurze Zeit später zogen wir um, in die Nähe der Großeltern und unser Sohn wurde geboren. Mit ihm machten wir von Geburt an die Zeichen. Mit vier Monaten verstand er, dass er Milch bekommt, wenn er das Zeichen dafür sah und hörte auf zu Weinen. Mit sieben Monaten zeigte er mir ganz klar das Zeichen, wenn er Milch trinken wollte. Die Großeltern sahen wir fast täglich. Babyzeichen gehörten also für sie zum Alltag dazu – genauso wie für uns. Immer mal wieder gab es ungläubiges Staunen über die Babyzeichen, die er verwendete. Der Opa konnte zum Beispiel einfach nicht glauben, dass sein Enkel wirklich zeigt, wenn er müde ist und ins Bett möchte. Der Kleine war damals in etwa 12 Monate alt, als er immer nach dem Mittagessen das Zeichen für „schlafen“ zeigte. Opa wollte das Zeichen gern nochmal sehen und stellte eine Schlafsituation nach: er legte sich aufs Sofa, schloss die Augen und tat so, als ob er schläft und machte Schnarchgeräusche. Anstatt zu zeigen, dass Opa schläft, zeigte unser Sohn jedoch auf seinen Opa, schaute etwas ungläubig und machte das Zeichen für „Schwein“. Eine tolle Situation, die uns allen gezeigt hatte, wie einfach es war, sich falsch zu verstehen. Zum Glück hatten wir die Babyzeichen!

Nun, fünf Jahre später, ist unsere kleinste Tochter mit acht Monaten im schönsten Babyzeichen Alter. In etwa einmal pro Woche kommt ein Zeichen dazu. Ihr erstes Zeichen war „Winke, winke“. Sie zeigte es mit sechs Monaten und die Großeltern sind darauf mehr als stolz, denn sie haben es fleißig geübt und gezeigt. Auch ihr zweites Zeichen - „Blume“ – ist dem Elan von Oma und Opa zu verdanken, die ständig mit ihr im Garten waren und an den Blumenkästen im Hof, um das Zeichen und natürlich die Blumen zu zeigen. Mittlerweile schauen sie gespannt auf die kleinen Kinderhände, wollen jeden Fingerzeig des Babys deuten und berichten stolz Freunden und Verwandten, was das Kind schon alles kann. „Ach, hätten wir das bei Euch doch auch schon gewusst, es hätte Vieles erleichtert. Aber es ist schön, dass wir das jetzt bei unseren Enkeln erleben dürfen, man braucht ja gar keinen Fernseher mehr!“ war neulich das Resümee der Oma.

 

Autorin: Dr. Camilla Leithold, Zwergensprache Kursleitung in Erfurt und Gotha seit 2016, Zwergensprache Regionalleiterin für Thüringen und Sachsen-Anhalt, Ernährungswissenschaftlerin, Dunstan Babysprache Kursleitung, AOK plus Partnerin,  Mama von drei Zwergensprache-Kindern